Während der Prüfungsphase steht das Leben von den allermeisten Studierenden auf dem Kopf. Alles dreht sich nur noch ums Lernen und Bestehen. Das klingt alles andere als entspannt und ist es auch nicht. Dabei kannst du vieles tun, um dir die Vorbereitungszeit angenehmer zu gestalten und das Wissen nachhaltig zu verinnerlichen. Die häufigsten Stressfaktoren bestehen nämlich im falschen Timing und in der fehlenden Planung – Prokrastination lässt grüßen! Darüber hinaus kannst du das Lernen mit speziellen Methoden hervorragend trainieren, wodurch du deine Effizienz im Lernprozess steigern kannst. Wir geben dir die wichtigsten Lerntipps an die Hand, damit du für die nächste Prüfung schon jetzt bestens gewappnet bist.
Diese Methode, mit der wahrscheinlich schon deine Eltern gelernt haben, ist zwar in die Jahre gekommen, hat aber definitiv noch immer eine Daseinsberechtigung. Wenn du viele Begriffe und Definitionen auswendig lernen musst, sind Karteikarten eine bewährte Lerntechnik. Notiere auf der einen Seite den Begriff und auf der anderen Seite die Erklärung. Das Aufschreiben hilft dir bereits beim Einprägen des Lernstoffs. Wenn du digitale Lösungen bevorzugst, kannst du dir eine Karteikarten-App herunterladen und hast dadurch die Inhalte zum Auswendiglernen jederzeit parat.
Nein, wir wollen dich nicht zum Schummeln animieren. Aber wenn du es schaffst, deinen Lernstoff so komprimiert wie möglich auf ein kleines Blatt Papier zu schreiben, wirst du allein beim Ausarbeiten deines Spickzettels eine Menge lernen. Was du mit dem Zettel am Tag der Prüfung anstellst, bleibt natürlich dir überlassen.
Wenn du dir den Inhalt eines Textes oder Buches merken musst, ist die SQ3R Methode eine bemerkenswerte Unterstützung für heiße Lernphase. Dabei helfen dir die folgenden Schritte:
Die SQ3R Methode benötigt ein wenig Routine, damit dir die einzelnen Schritte leichter fallen. Doch bist du erst einmal drin, findest du deinen Zugang zu komplexen und hoch wissenschaftlichen Texten schneller als sonst.
Menschen lernen in der Regel leichter, wenn Sie den Lerninhalt vor sich sehen. Du kannst zum Beispiel mit einer Mindmap arbeiten und wichtige Schlüsselbegriffe in Verbindung zueinander aufzeichnen. Als weitere Visualisierungsmöglichkeit bieten sich auch Plakate an, die du in einem Zimmer aufhängen kannst oder Zettel mit wichtigen Begriffen, die du an deinen Spiegel oder gegenüber von deinem WC an die Wand klebst. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Doch die Visualisierungsmethode lebt von der Wiederholung. Deswegen solltest du Orte wählen, an denen du mehrmals am Tag vorbeikommst.
Als komplexere Form der Eselsbrücke, hilft dir die Loci-Methode, Lerninhalte mit Orten und Plätzen zu verknüpfen, die auf einer bestimmten Route liegen. Dieser Weg hilft dir beim Lernen und beim Abrufen des Lernstoffs während der Prüfung. Das ist bei der Loci-Methode zu tun:
1. Erstelle deine Route. Diese kann aus dem Weg zum nächsten Supermarkt oder zur Hochschule bestehen. Notiere dir dabei wichtige Elemente, wie einen Baum, eine Bank, ein Verkehrsschild und so weiter. Wichtig ist, dass du die Route bereits sehr gut kennst.
2. Verbinde den Lernstoff mit der Route. Stell dir vor, dass du die einzelnen Lerninhalte an den vorab definierten Elementen auf der Route ablegst. Behalte die Reihenfolge der Elemente auf deiner Route bei.
3. Denk dir eine gute Geschichte aus. Diese darf ruhig verrückt sein. Wichtig ist nur, dass du sie dir gut merken kannst und dass du dir auf diese Weise den Inhalt über die Route einprägst.
Ähnlich wie die Loci-Methode, verbindest du beim Gedächtnispalast Elemente mit deinem Lernstoff. Diese fügst du dann zu einem Gebäude zusammen. Als Fundament bieten sich die wichtigsten Lerninhalte an. Die Säulen stehen für wesentliche Begriffe und Erläuterungen. Das Dach fügst du aus all den Details zusammen, die nicht ganz so wichtig sind, du dir aber trotzdem merken solltest. Stelle dir beim Lernen vor, wie du durch den Palast spazierst und dabei das Wissen abgehst. Dasselbe machst du bei der Prüfung, wenn du den Lernstoff wiedergeben musst.
Das Lernen für eine mündliche Prüfungen stellt für viele Studierende eine ganz besondere Herausforderung dar. Das Nachstellen einer Prüfungssituation innerhalb einer Lerngruppe kann dir bzw. euch helfen, gemeinsame Wissenslücken zu schließen. Denn in der Prüfungssituation wirst du quasi dazu gezwungen, den Lernstoff nicht nur in eigenen Worten wiederzugeben, sondern womöglich anzuwenden und dein tieferes Verständnis unter Beweis zu stellen. Das Prüfungskomitee muss hingegen in der Lage sein, gute Fragen zu stellen, was ebenfalls ein solides Wissen voraussetzt. Von dieser Lernmethode profitiert letztendlich die gesamte Gruppe. Darüber hinaus hilft sie dabei, Prüfungsangst abzubauen, die gerade bei mündlichen Abfragen eine häufige Begleiterscheinung darstellt. Noch mehr Ideen für ein gutes Prüfungsgespräch findest du in unserem Beitrag Lerntipps für die mündliche Prüfung.
Du kannst das Prüfungsgespräch natürlich für dich alleine durchspielen. Statt den Lernstoff nur auswendig zu lernen, sprichst du ihn dir selbst laut vor und kannst deine Ausführungen gleich aufnehmen. Das klingt für dich im ersten Moment vielleicht komisch, ist aber eine gute Möglichkeit, damit du dir das Wissen besser einprägst und für dich feststellst, ob du den Inhalt tatsächlich eigenständig wiedergeben kannst.
Lernmethoden helfen dir definitiv dabei, Wissen nicht nur auswendig zu lernen, sondern es zu vertiefen und zu verstehen. Doch Menschen sind in punkto Lernen grundverschieden. Auch die Auffassungsgabe kann sich über den Verlauf des Tages verändern. Wenn du in einem Tief angekommen bist, hilft dir die beste Methode nicht weiter. In solchen Fällen heißt es: Pause einlegen, viel Bewegung und Konzentration schärfen. Außerdem solltest du immer versuchen all deine Sinne einzubinden, um die Lernkurve aufrecht zu halten. Statt also den ganzen Tag deine Karteikarten zu büffeln, kannst du dir zwischendurch ein Video zu dem Thema anschauen oder eine Aufnahme bei einem Spaziergang hören.
Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Lerntypen, weshalb keine dieser Methoden eine Garantie für herausragende Erfolge gibt. Daher solltest du schon weit vor der Prüfungsphase etwas Zeit investieren, um dich mit den unterschiedlichen Lerntechniken auseinanderzusetzen. Hast du jedoch deinen Lieblingsmethode gefunden, wird sie dir sicher gute Dienste erweisen und jede Menge Zeit ersparen.
Neben der Methode kommt es aber auch auf die Lernumgebung und dein Zeitmanagement an. Die Techniken unterstützen dich zwar bei einer effizienten Prüfungsvorbereitung, sind aber keine Lösung für chronische Aufschieberitis. Dafür solltest du unsere Tipps für mehr Selbstorganisation im Studium beherzigen und das Lernen niemals auf die letzte Minute schieben. Schließlich kann das Wissen so nicht hängen bleiben, was dir aber im späteren Studienverlauf oder im Job helfen würde.
Hast du schon eine Idee, welche Lernmethode du ausprobieren willst? Sehr gut! Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner nächsten Prüfung.